Natürliche Helfer im Herbst und Winter
Das nasskalte Schmuddelwetter steht vor der Tür und bringt grippale Infekte, Husten, Schnupfen, Müdigkeit und schlechte Stimmung mit. Wie schön, dass die Natur uns mit Kräutern versorgt, die als Tee oder ätherische Öle wunderbare Helferlein sind.
🌿 Salbei (Salvia officinalis) — Steckbrief und Wissenswertes
📌 Herkunft und Botanik
Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Der Echte Salbei (Salvia officinalis) ist ein mehrjähriger, winterharter Halbstrauch mit samtig graugrünen Blättern und zarten, meist violetten Blüten, die sich im Frühsommer zeigen. Es gibt auch Sorten mit bunten oder panaschierten Blättern.
📌 Standort und Pflege
Salbei liebt sonnige, warme und eher trockene Standorte mit durchlässigem, kalkhaltigem Boden. Staunässe verträgt er gar nicht. Ideal ist ein Platz im Kräuterbeet, am Wegrand oder in einem durchlässigen Topf.
👉 Tipp: Am besten regelmäßig, aber mäßig gießen und verblühte Triebe zurückschneiden — das regt die Pflanze zu neuem Austrieb an und hält sie kompakt.
📌 Ernte und Verarbeitung
Geerntet wird vor der Blüte, denn dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Am besten schneidest du ganze Triebspitzen ab und lässt dabei aber immer ein paar Blätter stehen, damit die Pflanze weiterwächst.
👉 Für Tee oder Trocknung eignen sich die jüngeren, aber voll entwickelten Blätter am besten.
📌 Verwendung in der Küche
Salbei hat ein intensives, würzig-herbes Aroma und wird gern zu fetten Speisen wie Lamm, Schwein, Leber oder Fisch kombiniert. Ein Klassiker ist „Saltimbocca alla Romana“: Kalbsröllchen mit Schinken und Salbei. Auch in Butter geschwenkt zu Gnocchi oder Pasta ist Salbei ein Gedicht.
📌 Heilpflanze mit Geschichte
Salbei wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt. Schon die Römer schätzten ihn hoch, und der Name „Salvia“ leitet sich vom lateinischen salvare („heilen“) ab. Er wirkt:
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- schweißhemmend
- krampflösend
Als Tee oder Aufguss wird Salbei neben seiner lindernden Wirkung bei Halsschmerzen und Halsentzündungen auch bei Verdauungsbeschwerden und entzündetem Zahnfleisch eingesetzt.
Ätherisches Salbeiöl
Das Salbeiöl ist ein starkes antibakterielles und antivirales Öl und sollte nur kurzzeitig und niedrig dosiert eingesetzt werden. Es hat eine schleimlösende Wirkung und kann bei der Behandlung von Husten und Schnupfen eingesetzt werden.
Belebende Wirkung: Bei verschwitzten, müden Füßen erfrischt ein Fußbad mit Salbeiöl. Einen Esslöffel Meersalz mit ein bis drei Tropfen Salbeiöl mischen und in das eingelassene Wasser geben. Das Baden der Füße darin wirkt schweißhemmend und belebend.
Das ätherische Salbeiöl wirkt stärkend und belebend auf Gehirn und Gedächtnis, bei eintönigen Arbeiten oder während des Lernens können 1-2 Tropfen auf einem Tuch anregend und erfrischend wirken.
Salbeiwasser
Deutlich milder als das ätherische Öl ist das Salbeiwasser, das bei der Destillation des Öls gewonnen wird. Wie das Öl hat es eine antidepressive, geistig anregende Wirkung. Es erfrischt das Gehirn und hilft bei geistigen Arbeiten.
Das Salbeiwasser kann bei Erkrankungen der Atemwege und Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen. Es eignet sich zum Gurgeln oder als Rachenspray.
Es besitzt schweißhemmende und desodorierende Eigenschaften und kann gut als Basis für natürliche Deodorants verwendet werden.

